Universum Bremen - Der mobile Mensch

© Manfred Helmer
ÖPNV

Nebentätigkeit: Paketbote

11.10.2021 - von Bastian Bullwinkel

Mit der Straßenbahn morgens zur Arbeit oder abends in die Innenstadt fahren – und dabei noch schnell ein Paket abliefern? So könnte die Zukunft der Paketzustellung in Österreichs Hauptstadt Wien aussehen. Denn ob und wie es funktionieren kann, dass Privatpersonen mithilfe der öffentlichen Verkehrsmittel die Paketlieferung für die „letzte Meile“ übernehmen, testen die Wiener Verkehrsbetriebe und das Institut Fraunhofer Austria derzeit in einer Machbarkeitsstudie.

Der Grundgedanke: Menschen, die eine bestimmte Strecke mit der Straßenbahn fahren, holen aus einer Packstation nahe der Haltestelle, an der sie abfahren, ein Paket ab und geben es an einer weiteren Packstation in der Nähe ihrer Zielhaltestelle wieder ab. Dort kann die eigentliche Empfängerin bzw. der eigentliche Empfänger es dann abholen. Die Registrierung und die Abwicklung erfolgen mittels einer App.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Nicht nur wird die Stadt durch weniger Verkehr auf den Straßen lebenswerter, auch dem Klima kommt weniger CO2 durch ausbleibende Lieferfahrten mit dem Auto zugute. Doch was bewegt vielleicht weniger altruistisch motivierte Menschen, das Projekt zu unterstützen? Auch das soll im Rahmen des Modellversuchs mit einer Umfrage herausgefunden werden. Als Gegenleistungen fürs Mitmachen könnten laut den Initiatoren beispielweise eine Bezahlung oder Ermäßigungen für die Nutzung des ÖPNV oder den eigenen Paketversand winken. Im Rahmen der Befragung soll auch geklärt werden, für welche Pakete und welche Uhrzeiten das Prozedere am besten in Frage kommt.