Universum Bremen - Der mobile Mensch

© Lopifit – walking bike bv
Fuß- und Radverkehr

Lopifit: Das elektrische Laufband-Fahrrad

27.01.2020 - von Simone Cordes

Ein ungewöhnliches Fahrrad ohne Pedalen, das dennoch mit den Füßen angetrieben wird

Handelt es sich um ein Fahrrad, Laufband oder doch um einen Roller? Das sogenannte Lopifit, was so viel bedeutet wie „Lauf dich fit“, ist eine clevere Kombination aus allen drei Bewegungsmitteln. Erfunden wurde das Rad vom Niederländer Bruin Bergmeester. Als Ausgleich zum Arbeitsalltag, den er überwiegend im Sitzen verbrachte, stieg er abends gerne auf das Laufband. Dabei stellte er sich eines Tages die Frage, warum er das Sportgerät nicht draußen an der frischen Luft nutzen kann – die Idee für das Laufband auf Rädern entstand.

Elektrisch spazieren mit bis zu 25 km/h

Das knapp 2,20 Meter lange und 55 Kilogramm schwere Laufband wird nicht durch eigene Muskelkraft, sondern durch einen Motor angetrieben. Läuft man auf dem Rad los, überträgt die Fahrradkette die Bewegung auf einen Sensor. Dieser startet den Elektromotor, der das Hinterrad und das Laufband antreibt. Die Geschwindigkeit wird durch einen Schalter am Lenker geregelt. Fünf verschiedene Gänge stehen zur Auswahl. Auf der höchsten Stufe schafft das Lopifit eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Kilometer pro Stunde. Je nach Wetterlage, Gewicht und Fahruntergrund können mit einer Akkuladung circa 50 bis 70 Kilometer zurückgelegt werden. Zieht man am rechten Hebel des Lenkers, wird der Motor ausgeschaltet. Die Bremse befindet sich auf der linken Seite.

Obwohl das Lopifit sehr schwer und lang ist, hat es dennoch einen entscheidenden Vorteil gegenüber Fahrrädern: Man steht darauf. Egal ob mit Rock, Anzug oder einer weiten Hose – man muss keine Angst haben, dass die Kleidung während der Fahrt spannt, zerknittert oder in die Kette gerät. Dies dürfte auch ein Grund sein, warum das Gefährt in arabischen Ländern und im mittleren Osten so beliebt ist. Denn dort tragen viele Menschen lange Gewänder. 

Verkaufs- und Verleihstationen

In den Niederlanden gibt es zahlreiche Verkaufs- und Verleihstationen. In Deutschland vertreiben gerade einmal fünf Geschäfte das außergewöhnliche Gefährt, unter anderem ein Lastenradshop in Oldenburg. Wer neugierig ist, kann hier eine Probefahrt auf dem 2.595 Euro kostenden Outdoor-Laufband absolvieren.

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